Geld und Macht sind für NarzisstInnen eine Möglichkeit, Kontrolle über andere auszuüben. Das erklärt das ein oder andere Geschehen in unserer aktuellen Zeit.
Narzissmus ist im Internet inzwischen eine weit verbreitetes Thema. Unsere narzisstisch gestörten Gesellschaft, in der nur materielle Werte anerkannt werden, bringt Narzissten als dekadentes Erfolgskonzept hervor. In der Regel herrscht die Meinung vor, dass Narzissmus eine Persönlichkeitsstörung ist. Jedoch gibt es Hinweise darauf, dass Narzissten sich in beängstigenden Situationen vollkommen normal verhalten, was die Annahme nahelegt, das sie einfach hervorragende Schauspieler sind. Eine weitere Auslegung, für diejenigen, die okkultistische Sicht der Dinge vorziehen, handelt es sich um eine Besetzung durch Dämonen. Wie auch immer man es auslegt, wer mit Narzissten zu tun hat, muss sich warm anziehen.
Mangel an Empathie
Es gibt viele Anzeichen für narzisstische Störungen. Ein Mangel an Empathie bei gleichzeitigem Wunsch zu kontrollieren ist besonders auffällig. Der Narzisst hat keinerlei Mitgefühl und sieht seine eigenen Interessen immer im Vordergrund. Dabei scannt er seine Umgebung ab, um herauszufinden, wer ihm beim Erreichen seiner Ziele am besten behilflich sein kann.
Aufmerksamkeit fesseln
Diejenigen, die seinen Test bestehen, bindet die Narzisstin eng in ihr Beziehungsgefüge und versucht schnell, das Gegenüber jederzeit verfügbar zu machen. Sei es durch Dramen, die sofortige Aufmerksamkeit verlangen oder durch Liebesbombardement, das unendliche Verliebtheit signalisiert. Abgrenzung wird von Anfang an nicht akzeptiert. Wenn Empathen auf einen Narzissten hereinfallen und engere Bindungen eingehen, kann das fatale Folgen haben.
Narzissmus, Lügen und Gaslighting
Narzissten sind Meister darin, perfide Bösartigkeit hinter einer freundlichen Fassade zu verbergen. Daher ist es gar nicht so selten, dass Narzissten eine grosse Anhängerschaft haben. Diese Anhänger können sich als so genannte „Flying Monkey“ zu hilfreichen Komplizen für den Narzissten entwickeln. Doch es handelt sich hier nicht um die Liebenswürdigkeit, die das Beste für jemanden anderen im Fokus hat. Der Narzisst weiss, dass man mit „Honig leichter Fliegen fängt, als mit Essig“. Der Wille des Narzissten steht über allem und seine Mitmenschen sind nur eine Verlängerung seines eigenen Willens. Kein Wunder also, dass viele schwarzmagisch handelnde Satanisten Narzissten sind.
Diebstahl und Unterschlagung
Um ihr Gegenüber unter Kontrolle zu bekommen, nutzen Narzissten unter anderem gerne das Geld. Sei es, dass sie grosse Summen in Aussicht stellen oder über grosszügig scheinende Angebote ködern, sie nutzen Geld, um andere von sich abhängig zu machen. Da sie selbst gierig und geldfixiert sind und gerne auch mal andere über den Tisch ziehen, kommen sie meist auch in den Genuss grösseren Reichtums. Narzisstische Eltern sind sich nicht einmal zu schade, ihre eigenen Kinder finanziell zu übervorteilen, zum Beispiel, indem Alimente unterschlagen werden oder das Erbe vorenthalten wird.
Bitten als Erniedrigung
Für den Narzissten ist alles seins. Es gibt kein „wir“, wenn es um Geld geht. Auch über das Geld der Partner wird selbstverständlich verfügt. Kinder narzisstischer Eltern müssen damit rechnen, dass ihnen die notwendige Unterstützung vorenthalten wird. Jeder noch so kleine, eigentlich selbstverständliche Betrag muss erbettelt, mit Zinsen zurück bezahlt oder mit Lobeshymnen auf den edeln Spender beantwortet werden. Narzissten sind geizig, gierig und missgünstig. Ihre Kontrollsucht grenzt an Korinthenkackerei und da sie selbst andere übervorteilen, sind sie in Geldgeschäften extrem misstrauisch.
Narzissmus und gespielte Fürsorge
Die Lockdowns, die vielen von uns durchaus noch in den Knochen hängen, war ein Beispiel für Narzissmus in einem größeren Kontext. „Ich meine es doch nur gut mit dir.“ „Ich will doch nur dein Bestes.“ „Die Regierung wollte uns nur schützen.“ Mit solchen Schmirgeleien wurden knüppelharte und schädigende Massnahmen durchgeprügelt, unter deren traumatisierenden Folgen unserer Gesellschaft noch lange leiden wird. Nicht einmal die Kinder wurden geschützt und die Eiseskälte vieler Eltern wurde hier ebenso sichtbar, wie die an Kriminalität grenzende Kälte des Schulpersonals und anderer Beamter, die in dem narzisstischen Spiel Raum für ihre sadistische Exzesse fanden.
Narzisstische Eltern
Narzisstische Eltern setzen unter dem Vorwand, doch nur das Beste zu wollen, ihre Kinder unter extremen Leistungsdruck in Sachen Schule. Die Kinder werden nicht als Individuen wahrgenommen. Stattdessen müssen sie als „Perle in der Krone der Mutter oder des Vaters“ dafür sorgen, dass sie ihre Eltern schmücken. Deswegen müssen sie gute Noten schreiben, aussergewöhnliche Kinder werden und besondere Leistungen erbringen. Da sie sonst zutiefst traumatisiert und mit psychologischer Gewalt dressiert werden, versuchen betroffene Kinder ihre Eltern zufrieden zu stellen.
Gut, aber nicht zu gut!
Dabei müssen sie jedoch aufpassen, dass sie unter keinen Umständen die Rivalität des Vaters oder der Mutter aktivieren, weil sie dadurch extremen Hass auslösen. Solche Kinder lernen, sensibel auf die Bedürfnissen der narzisstischen Eltern reagieren, nehmen sich selbst völlig zurück, bis hin zu dem Punkt, wo sie ihre Bedürfnisse unterdrücken. Im späteren Leben haben sie daher Schwierigkeiten, sich zu behaupten oder stabile Beziehungen einzugehen.
Nörgelei und Kritiksucht
Narzissten drehen das Licht ihrer Gegenübers kleiner, um selbst grösser zu wirken. Das kann in sadistische Kritiksucht münden. Egal, was das Umfeld tut, um den Narzissten zufrieden zu stellen – es ist immer zu wenig. Die Nörgelei, die alles und jedes in den Dreck zieht, kommt einer Selbstüberhöhung gleich, während das Gegenüber in den Staub getreten wird. Narzissten brauchen Verlierer, um sich erhaben zu fühlen.
Narzissten im Kopf
Oft wird alles und jedes kommentiert und in der Qual dieser psychologischen Folter kommt es vor, dass diese kommentierenden Stimmen internalisiert werden. NarzisstInnen sind extrem grenzüberschreitend und erlauben keine Abgrenzung. Das führt dazu, dass man früher oder später die DespotIn iim Kopf hat und das Geschwafel auch dann weitergeht, wenn derjenige gar nicht anwesend ist. Es dauert nicht lange, bis auf diesem Weg die Nerven blank liegen. Doch wer schreit hat Unrecht.
Der Maß aller Dinge
Die NarzisstIn ist immer Maß aller Dinge und die einzige, die unangetastet alles besser weiß. Alle anderen sieht sie als minderwertige Lakaien an, deren Leistung immer minderwertig und daher nichts wert ist. Kinder, die aus solchen Familien stammen, können das Gefühl entwickeln, dass Leben sei wie „Würschtlschnappen“, bei dem sie immer ein Stückchen zu kurz sind. Es kommt nie zur Entspannung, nie zur Belohnung, nie zur echten Harmonie. Auch Harmonie wird nur zur Manipulation eingesetzt, wenn Kinder und Partner bei der Stange gehalten werden müssen. Dabei ist es mit der Kompetenz der Narzisstin oft gar nicht weit her. Die Verpackung ist weit attraktiver, als der Inhalt. Das ist der Stoff aus dem die Burnouts sind.
Narzissmus ist überall
Narzisstische Kollusionen gibt es in Partnerschaften, in der Eltern-Kind Beziehung, aber auch im beruflichen Umfeld. Narzissten haben einen guten Geschmack und binden meistens emphatische Menschen an sich, die Intelligent, humorvoll und kreativ sind. Wenn sie mit ihrem Opfer fertig sind, geht jedoch das Licht aus und das Ergebnis sind traumatisierte Opfer, die seelisch und oft auch finanziell ruiniert sind. Schuldgefühle? Fehlanzeige. Die Schuldumkehr, mit der die Schuld immer beim Opfer bleibt, ist das Mittel der Wahl. Die weiße Weste muss auch dann gewahrt werden, wenn die Blutflecken noch frisch sind – komme, was wolle. Zu diesem Berufe wird das Opfer gerne einer Rufmordkampage ausgesetzt und seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Folgen des narzisstischen Verhaltens
Über narzisstisches Verhalten und seine zerstörerische psychologische Gewalt gibt es noch eine ganze Menge zu sagen. Wer sich in den Fängen eines Narzissten befindet, wird auf alle Fälle psychologische Folgen, aber auch finanzielle Einbussen und schwere Verletzungen des Selbstwertes davontragen. Narzissten lassen es sich etwas kosten, Menschen, die sie nicht unter Kontrolle bekommen, zu schaden. Da geht gerne einmal eine Verleumdung über den Äther, Mobbing und Bossing gehen leicht von der Hand, Stalking scheint ein Kavaliersdelikt – aber es kann auch schlimmer kommen.
Ausstieg aus dem bösen Spiel
Wer sich in narzisstischen Fallstricken verheddert hat, kommt nicht so ohne weiteres vom toxischen Haken. Es wäre auch falsch, auf Angriff zu gehen oder Entscheidungen zu überstürzen. Viel effizienter ist es, erst einmal die Selbstfürsorge zu entscheiden und die eigenen Überzeugungen zu bearbeiten. Dafür ist es immer hilfreich, sich auf psychologischer Ebene Unterstützung zu suchen. Allerdings gilt es, die Angebote im Internet gut zu studieren, denn nicht selten sind Coaches und Therapeuten selbst narzisstisch. Hilfe zur Selbsthilfe finden Sie bei Quniversalis.
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Quelle: Tina Wiegand in Ausstieg aus dem bösen Spiel, Politik und Gesellschaft von Tina Wiegand, Print, Apr 2, 2024
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